5 Wochen – 5 Foodblogger, die sich bekochen und anschließend kritisch bewerten. Da musste ich doch einfach mitmachen. Zumal ich ja ein großer Fan des perfekten Dinners bin. In den vergangenen Wochen haben wir ja schon ausgiebig auf unseren Blogs davon berichtet. Doch wie ist das Battle ausgegangen? Bekanntlich war der finale Dinnerabend bei mir. Manche würden meinen leicht – weil man ja schon alle Vorlieben der anderen Teilnehmer kennt. Ich würde sagen schwierig, weil sich ja mehr oder weniger jeder erwartet, dass man jetzt wirklich alles perfekt machen kann. Mit meinem Hang zum Perfektionismus natürlich ein äußerst nervenaufreibendes Unterfangen. Für meinen Dinnerabend habe ich ein Motto gewählt. Als großer Fan von Vintage Design, Deko und auch einigen Klassikern der Küche habe ich überlegt einen Bogen zu spannen. VINTAGE meets ASIA. Mit TREFFEN war gemeint – ein Vintage Gericht trifft auf ein asiatisches Gericht. Oder: Ein alter Klassiker sieht zwar aus wie ein Klassiker – ist aber komplett asiatisch umgebaut. Zur Vorbereitung habe ich schon ein paar Einladungen gebastelt, damit sich die Gäste schon seelisch auf das Thema vorbereiten können. Als “Special Guest” konnte ich den sagenumwobenen Mr. Bee bewegen beim Dinner anwesend zu sein.
Zum Aperitif trinke ich am Liebsten Prosecco, Champagner oder Sekt. Oft bleibe ich dann auch den ganzen Abend über beim Aperitif, weil mir der einfach am Besten schmeckt. Am Besten in Naturform, weil mein Magen sonst nicht mitspielt. Zur optischen asiatischen Aufhübschung gab es Litschis & Zitronengras. Peter hat das Aussehen sofort mit einer Frühlingszwiebel assoziiert. Ist mir beim Basteln gar nicht so aufgefallen. Aber stimmt! Geschmacklich hat die Litschi natürlich kaum Geschmack abgegeben. Ich wollte den Sekt allerdings nicht mit Litschisaft trüben. Ich hatte doch gehofft, dass man zumindest ein bisschen was vom angeschnittenen Zitronengras schmeckt. Schmäcks. Null. Nichts. Half nur am Halm zuzzeln. Nächstes Mal wird geschaut, ob es irgendwo eine klare intensive Litschiessenz gibt.
Für das Amuse Bouche hab ich meinen Klassiker “Erdäpfel mit Steak & Senfsauce” etwas asiatisch angehaucht. Die Senf-Mayonnaise-Creme wurde daher mit etwas Limettensaft angereichert und die Komposition mit Koriander garniert. Auf das Fleisch gab´s noch einen Hauch von dem extrem knusprigen schwarzen zypriotischen Meersalz.
Die Vorspeise bestand aus einem wirklichen Klassiker – dem Beef Tatar (mit Wachteleidotter). Diesem habe ich meine asiatische Lieblingsvorspeise – den Thunfisch mit Pfeffer-Sesamkruste auf Sojasprossensalat mit Wasabitopping und Soja-Ingwer-Knoblauch-Sauce – gegenübergestellt. Wie ich meine eine recht gute Kombination. Dazu gab es frisches französisches Baguette, das ich persönlich lieber ungetoastet habe.
Zur Hauptspeise hatte ich mir zuerst etwas komplett anderes überlegt gehabt. Konfierten Schweinebauch, glasiert mit Teriyakisauce, Weißkraut mit Curry & Ravioli in Rote Beete Saft gegart. Mr. Bee hat daraufhin gemeint. Den Schweinebauch braucht keiner. Mir hätte er geschmeckt. Wird an anderer Stelle jedenfalls mal so ausprobiert! Ich hab mich dann für Lamm entschieden. Das bekanntlich ja auch nicht Jedermanns Sache ist. Doch bei der Lammkrone vom Merkur am Hohen Markt kann man fast nicht daneben liegen, weil das Fleisch auch nicht großartig nach Lamm riecht. Optisch sollte es wie ein Klassiker aussehen, geschmacklich allerdings in die asiatische Richtung gehen. Daher habe ich an Stelle der Fisolen – grünen Thaispargel & Zuckerschoten genommen. Das Erdäpfelgratin wurde mit etwas Kokosmilch angereichert und als Sauce hatte ich mir meinen asiatischen absoluten Liebling – die Teriyakisauce überlegt. Mir hat der Hauptgang echt gut geschmeckt.
Zum Nachtisch gab es wieder ein Duett. Für viele wird jetzt klar sein, welcher Nachspeisenklassiker natürlich nicht fehlen durfte. DIE KARDINALSCHNITTE. Natürlich in der von mir erfundenen Dinner-Variante: dem Kardinalspitz. Frisch zusammengebastelt, damit das Obers auch schön fluffig ist. Davor gab es allerdings noch einen anderen Klassiker – asiatisch zubereitet. Ingwer-Panna-Cotta mit Minzpesto, das aus Minze, gesalzenen Cashewkernen, Calamansiessig, Limettensirup & Olivenöl besteht. Warum sich die Gelatine leicht abgesetzt hat weiß kein Mensch. Nachdem es sonst immer geklappt hat kann es nur daran gelegen haben, dass es diesmal besonders gut werden sollte… Ein Klassiker.
Zum Abschluss kam dann das Highlight – DIE PUNKTEVERGABE. Zumindest von Jürgen schon fieberhaft herbeigesehnt – er konnte es schon die ganzen Wochen fast nicht aushalten! Verständlich aber auch, wenn man der Erste in der Runde ist. Und hier ist das Endergebnis!
TROMMELWIRBEL!!!! Der Sieger der 2. Perfekten Foodbloggerrunde ist: Der MUNDSCHENK! Peter Putzer hat uns mit seiner Variation von der Gans einfach alle überzeugt. Ein verdienter Sieg! Ich möchte ihm hier noch einmal wirklich von Herzen zu seinem Sieg gratulieren!!!
Da es im Fernsehen so üblich ist, dass man im Nachhinein, die vergebenen Punkte auch begründet und offen legt, möchte ich dies hier AUCH tun. Weil es wichtig ist zu wissen auf welcher Basis und warum man, wann wie und weshalb – so oder so – bewertet hat.
Am ersten Abend bei Jürgen habe ich 9 Punkte vergeben. Schwierige Entscheidung va. wenn man noch nicht weiß, wie die nächsten Abende verlaufen werden. Aber warum jetzt gleich 9 Punkte? Der erste Abend. Ein vorsichtiges Abtasten der anderen. Aufregung. Es ist immer schwierig der Erste zu sein. Aber was entscheidend war – das Essen war für einen “Perfekten Dinnerabend” wirklich gut und mir zumindest 8 Punkte wert. Echt schönes Ambiente, ein äußerst engagierter Gastgeber (der um Wasser geflitzt ist, sobald die Karaffe leer war). Außerdem war alles minutiös geplant. So gut wie keine Wartezeiten. Frage, ob das nicht schon fast wieder zu perfekt ist… Einen Bonuspunkt hab ich für den ersten Abend gegeben, der bekanntlich ja immer der Schwierigste ist.
Für den Abend bei Alexandra habe ich 8 Punkte vergeben. Maßstab natürlich der erste Abend. Im Vergleich zu Jürgen war hier der Gruß aus der Küche etwas mehr nach meinem Geschmack. Die Vorspeise war vom Aufwand doch etwas geringer als bei Jürgen. Die Hauptspeise war – nachgesalzen – ganz nach meinem Geschmack. Die Nachspeise war DER Hammer. Das Ambiente sowieso umwerfend und auch die Gastfreundlichkeit toll. Ich hab mir extrem schwer getan und dann aus dem Bauch heraus 8 Punkte vergeben, weil mir das Essen bei Jürgen um einen Ticken besser geschmeckt hat. Ich bin halt auch ein Salz und Säure-Junkie.
Am dritten Abend bei Kevin habe ich 9 Punkte vergeben. Jetzt hatte ich ja schon 2 Abende als Maßstab. Das Essen war sehr gut. Allerdings mit ein, zwei kleinen Schwächen. Die Rouladen vielleicht etwas zu trocken und die Masse in den Ravioli zu wenig gewürzt. Aber sonst ein wunderbarer total lockerer angenehmer Abend. Vielleicht von den Unterhaltungen und der Atmosphäre – der allerschönste Abend. Die Tischdeko hat mir übrigens ebenfalls außerordentlich gut gefallen!!! Ich habe echt lange hin und her überlegt. Für das Essen hätte ich solide 8 Punkte vergeben. Da aber auch das drum herum zählt – habe ich für den Abend dann doch die 9 Punktekarte gezückt.
Auf den vierten Abend bei Peter war ich ja schon extrem gespannt. Und er hat uns nicht enttäuscht. Das Amuse Bouche war großartig. Die Vorspeise zumindest was die Pastete anbelangt sehr gut. Die Hauptspeise in fast allen Komponenten ein Traum (nur das Filet war nicht so meins). Die Nachspeise war ja leider so gar nicht mein Geschmack. Ich hatte aber schon beim Dinner von Kevin angemerkt, dass ich absolut keinen Kaffee trinke oder eingearbeitet in Süssspeisen esse. Das hätte er vielleicht berücksichtigen können. Im Vergleich zu den anderen Dinnern war der Aufwand sicher der Größte. Im Verhältnis hätte es vielleicht sogar für die 10 Punkte reichen können. Auch hier habe ich doch etwas länger überlegt und mich dann doch für die 9 Punkte entschieden, weil das Dessert eben so gar nicht meins war.
Mir selbst hätte ich wahrscheinlich auch 9 Punkte gegeben.
Fazit: Es ist halt schwierig eine wirklich aussagekräftige Bewertung zu bekommen, wenn man vorher nicht wirklich die Spielregeln festlegt. Woran macht man einen perfekten Abend fest? Werden auch persönliche Vorlieben mit einbezogen und daher ein Dinner schlechter bewertet, weil einfach Gerichte serviert werden, die man selbst nicht mag, ohne zu beurteilen, ob sie aufwändig herzustellen sind bzw. an sich perfekt zubereitet wurden? Oder wertet man neutral. Wie man an der Punktevergabe sieht sind die Maßstäbe doch recht unterschiedlich gesetzt gewesen.
Schade, dass die Dinner-Reihe schon wieder vorbei ist. Es war eine wunderbare Erfahrung mal nicht nur für enge Freunde zu kochen, die ohnehin nur OOOH und AAAH schreien, sondern sich mal wirklich kritischen Hobbyköchen zu stellen, die hoffentlich auch gute Freunde werden! Es war toll mit Euch!
Der Mundschenk (Peter war auch so lieb und hat mir seine Fotos zur Verfügung gestellt, nachdem ich an meinem Abend ja anderweitig beschäftigt war. – Vielen Dank!)
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Über mich
Bine kocht!
Kochen und Malen sind meine Leidenschaft. Ich sehe die Speisen mehr oder weniger als kleine Kunstwerke – aber eben auf einem Teller. Das Farbenspiel, die Zusammenstellung und der Geschmack - alles muss harmonieren.
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