Fortsetzung… hier geht es zu Teil 1
Zur Krönung folgen die Hauptspeisen. Das Menü der Damen (immer noch Nabucco)…
MIERAL TAUBE: MANGO I COCOS I PURPLE CURRY |
Für mich absolut schwer dieses Gericht zu bewerten und zu beschreiben. Absolut traumhaftes Fleisch – ein irrer Gewürzknusper, süsse Mango und Kokoscreme. Gehaltvolle Sauce. Ich habe noch nie etwas in dieser Art gegessen. Deshalb ist es wahrscheinlich auch so unbeschreiblich. Vielleicht ein kleiner Gewürzoverflow. Zum ersten Mal in meinem Leben hätte mir ein neutrales Knöderl gefehlt.
Der Hauptgang der Männer…
MAIBOCK RÜCKEN: EIERSCHWAMMERL I WEISSE RÜBEN I MARILLE
Für mich die fast noch bessere Hauptspeise. Ich bin aber auch ein Maibockfan. Zartrosa gebratener Maibockrücken in einer wunderbaren Sauce. Knackige weisse Rüben, winzige geschmacklich sehr intensive Eierschwammerl und Marillen. Absolut köstlich.
Der Höhepunkt des Abends naht. Zunächst die Nachspeise der Damen…
WHITE RUSSIAN: AXBERG VODKA I MOCCA I EDELWEISS
Ich weiss bis jetzt nicht woraus das Amador Logo der Nachspeise fabriziert wurde. Ein Hauch von nichts – aber mit dem Geschmack nach mehr. So weich dass ich keine Ahnung habe wie man es so kunstvoll auf dem Teller drapiert hat. Cremige Schokolade? Auf jeden Fall ein Moccasorbet versteckt unter getrockneter Milchhaut?
Als Beigabe zu unserem Dessert gab es noch eine Buttermilchcreme und Mangosorbet. Wirklich perfekt.
Für die Männer eine Hommage an Pink Floyd…
BRICK IN THE WALL: ROTE RÜBEN I HIMBEERE I TONKA BOHNE
Ein Traum von einem Dessert. Süss-sauer-knusprig-kalt-cremig. Das Tonkamousse eine Geschmacksexplosion. Für´s Auge auf jeden Fall ein Hingucker. Irre auch die luftig leichten Macarons und roten Rüben. Dieses Dessert muss Standard bleiben. Nicht auswechseln!
Zum Drüberstreuen…
DER NASCHMARKT
GEEISTE YOGURETTE IN STEINFORM | ZUCKERKARAMELL MIT DILLE UND ROTER RÜBE MIT WASABI| CANNELÈS | HELLE SCHOKOLADE MIT HÜHNERHAUT | DUNKLE SCHOKOLADE MIT SCHWEINEPOPCORN |
Rote Rübe mit Wasabi – ein Hammer. Ich liebe ja scharf. Ich hab aber den Plombenzieher weggelassen und nur wenig davon und das Innere gegessen. …nachdem ich schon das Dillzuckerl komplett gegessen hatte und immer noch mit den klebrigen Rückständen kämpfen musste.
Die Canellés waren nix. Trocken und ein wenig angebrandelt.
Das Highlight die geeisten Yogurette-Steinchen. Knackig mit eiskaltem schmelzenden Inneren und Knusper.
Die absolute Überraschung des Abends. Die selbst gemachte Milchschokolade mit knuspriger Hendlhaut. Der Kracher schlechthin. Ich habe noch nie so eine gute Schokolade gegessen. Wer sich jetzt denkt – wie geht das zam? Es geht perfekt. Und wer es nicht glaubt muss es unbedingt kosten. Fast hätte Mr. Bee nicht gekostet und er hätte es ewig bereut.
Nachdem ich nicht so der dunkle Schokoladefan bin hab ich nur ein Eck gekostet. Nicht so mein Fall. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
Warum ich die ganze Zeit nichts zur Weinbegleitung gesagt habe? Weil sie nicht der Rede Wert war. Wie Magali schon vermutet hatte – 85,– sind einfach zu teuer für die Weine, die dargereicht wurden. Zudem muss man sagen, dass die Sommeliers an unserem Abend etwas desorientiert waren oder einfach kein besonderer Wert darauf gelegt wurde, dass die dargereichten Weine etwas erklärt werden und warum gerade sie so perfekt zum Gericht passen. Bei einem Gang wurde sogar auf die Weinbegleitung vergessen und auf Nachfrage, dann nachserviert. Auch noch etwas irritierend – Andreas und ich haben 2x denselben Wein wie Mr. Bee und Magali genommen – der Preis auf der Rechnung hochgerechnet um einiges billiger als die Weine aus der Weinbegleitung im Schnitt.
Das nächste Mal möchte ich unbedingt die Greisslerei ausprobieren. Da hab ich schon einiges auf der Speisekarte entdeckt, das mich anlacht.
Alles in allem war es ein wirklich gelungener Abend mit vielen geschmacklichen Überraschungen. Noch verbesserungswürdig ist allerdings der Auftritt des Personals. Man muss ja nicht an die Klasse des Servicepersonals des Steirerecks herankommen (die ist wirklich eine Klasse für sich) – aber zumindest etwas mehr Esprit und Enthusiasmus wäre schon angebracht. An der Weinbegleitung und der Mitteilungsfreudigkeit der Sommeliers sollte auch noch etwas gefeilt werden. Hier stimmt das Preis-Leistungsverhältnis absolut nicht. Von der Küchenleistung sind wir allerdings restlos überzeugt und werden sicher wieder kommen.
Hier das „Bine isst“ Ranking:
Speisen: 9 (von 10 Punkten)
Weinbegleitung: 5 (von 10 Punkten)
Service: 6/10
Ambiente: 8/10
Auswahl an Speisen: 10/10
Wo ist Amador´s Wirtshaus und Greisslerei zu finden? Wie reserviert man? Ein Blick in die Speisekarte?
Amador’s Wirtshaus & Greißlerei
Grinzinger Strasse 86, 1190 Wien I Austria
info@amadors-wirtshaus.com
Tel: +43 660 90 70 500
Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Samstag I 11.00 bis 23.00
Sonntag I 11.00 bis 18.00 (letzte Reservierung)