Ihr erinnert Euch? Im Winter 2018 bekam ich einen Anruf von Mr. Bee: “Sag Schatzilein hast du in der Küche was ausgeleert?“ Ich: „Nein, nicht dass ich wüsste“. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, warum es in der Küche nass sein sollte. Als ich heim kam sah ich nasse Stellen am Parkett, die unter dem Geschirrspüler nach vorne krochen. Beim Blick in den Geschirrspüler war sofort klar, warum es wohl nass war. Das Wasser im Gerät war nicht abgepumpt, sondern stand 10 cm hoch. Beim Blick hinter die Sesselleisten das Entsetzen. Wasser tropfe langsam vom Gerät nach unten. Unter dem Geschirrspüler und der Spüle war bereits alles nass. Mit Kübel und Schöpfgefässen bewaffnet, habe ich mich daran gemacht, den Geschirrspüler trocken zu legen. Aber alles war sinnlos. Der Geschirrspüler hatte nach 20 Jahren den Geist aufgegeben. Nachdem auch der Boden komplett kaputt war, sah ich meine Chance gekommen! Eine neue Küche musste her. Dass ich auf die Küche noch 3 Jahre werde warten müssen, konnte ich damals noch nicht ahnen.
Gut Ding braucht nämlich Weile, denn wenn man im Kopf nicht nur den Umbau der Küche hat, sondern Mr. Bee langsam dazu bringen will, die komplette Wohnung umzubauen, dann braucht das nicht nur eine kleine Vorstellung, wie die neue Küche aussehen soll, sondern neben einer großen Vision auch ein wenig Überredungskunst, dass wenn schon saniert wird, so richtig saniert werden soll. Und vor allem warum. Ich habe die Zeit dazwischen aber nicht untätig verstreichen lassen, sondern mich aufgemacht Küchen planen zu lassen. Und zwar nicht nur einen Ersatz für die bestehende Küche. Nein – mein Plan war eine offene Küche, was bedeutete, dass die dünne Zwischenwand in der Küche meinem Vorhaben weichen musste.
So schön ich es finde, mein Geschirr zu jeder Tages und Nachzeit im Blick zu haben, so aufwändig war die Pflege der offenen Regale. Die wohlgemerkt immer mehr wurden, da meine Geschirr-Sammelleidenschaft schon überdimensionale Größe erreicht hatte. Was ich an der alten Küche immer bekritelt habe, abgesehen davon, dass sie bei meinem Einzug bereits weit in die Jahre gekommen war und nur Dank eines Fresh up´s und meinen etwas neueren Geräten aus meiner “alten” Tullner Wohnung, zumindest ein wenig an Schick gewonnen hatte… sie war einfach klein, unpraktisch und sehr viel Stauraum einfach vergeben. Die Oberschränke winzig, halbhoch und die Unterschränke alle ohne Auszugsladen, ein Eldorado für Tetris Liebhaber.
Die neue Küche sollte also an der Hinterwand komplett verbaut sein, bis an die Decke, um jeden noch so kleinen Platz ausnutzen zu können. Die Halbwand sollte einer doppelt breiten Insel weichen.
Da die Anschlüsse für die Spüle vorgegeben waren und wir hier nicht noch on top großen Aufwand betreiben wollten, war eine nahezu U-Form der Küche vorgezeichnet. Es musste ohnehin an Elektrik sehr viel neu gemacht werden, um all meine Geräte unterbringen zu können. Da ich ja jetzt Zeit hatte, bis klar war, ob wir einen Kompettumbau der Wohnung machen oder nicht, konnte ich zu verschiedenen Anbietern pilgern, um mir meine Traumküche planen zu lassen. Anfang 2020 stand dann fest, wir bauen komplett um. Wir ziehen zunächst aus unserer Wohnung aus, um wirklich alles neu zu machen, um 3 Monate später wieder in eine komplett neue Wohnung einzuziehen. Corona hat uns dann noch ein gutes Jahr gekostet. Gut Ding braucht ja bekanntlich Weile.
Im Mai 2021 war es dann endlich soweit, die Küche war geplant, der Abrisstrupp bestellt und binnen 2 Stunden war die alte Küche Geschichte.
Zwei Tage später stand kein Stein mehr auf dem anderen:
Nachdem in meine neue Küche wesentlich mehr Geräte einziehen wollten, als in meiner kleinen Campingküche Anschlüsse vorhanden waren und auch Wasser und Strom auf die Terrasse verlegt werden sollten, wurde mal tagelang gestemmt, Elektrik aus dem Vorzimmer in einer 6cm dicken Zwischendecke eingezogen und anschließend verspachtelt.
Ein kräftiger weißer Anstrich war der vorletzte Schritt, bis die neue Küche einziehen konnte.
Mein Highlight der Umbauarbeiten wurde anschließend in die Tat umgesetzt – mein wunderschoner Landhausdielenboden – Eiche Farina.
Seid ihr schon gespannt auf die Fortsetzung?