Krautfleckerl sind eine typisch österreichische Spezialität. Naja böhmisch – österreichisch, wie so viele Klassiker. Falls Ihr es noch nicht wisst – neben Haribos, Topfen, Zwiebelrostbraten und Ente liebe ich auch Kraut. Tolle Kombi oder? Aber egal ob als Sauerkraut, Krautsalat, Krautrouladen oder als Krautfleckerl – jedes Mal wenn es irgendwo als Mittagsmenü etwas mit Kraut gibt, ist der Tag für mich gerettet. Weil viel kann man ja bei Kraut nicht falsch machen! Weit gefehlt. Man kann ganz furchtbaren Krautsalat machen. Und total zerkochtes Sauerkraut. Und in Fertigpampe schwimmende Krautrouladen. Ihr braucht nur mal zu uns in die Kantine essen leiden kommen. Die können das. In Perfektion. Drum hab ich beschlossen – ich mach mir meinen Krautsalat und meine Krautfleckerl nur noch daheim. Und weil Pasta machen mittlerweile zu einer großen Leidenschaft gehört, sogar mit selbst gemachten Fleckerln. Jetzt wo die Pastamaschine schon das tut was ich will. Basta.
Zubereitungszeit: 30 Min.
Zutaten für 2 – 3 Personen:
- 350g Weißkraut
- 120g Fleckerl
- 1 kleine Zwiebel
- 30g Zucker (wer es nicht so süss mag, nimmt hier nur 20g)
- 1 Tl Paprikapulver
- Maiskeimöl (4 EL)
- Salz
- Pfeffer
- Rindssuppe (wenn vegetarisch, dann nur Wasser bzw. Gemüsesuppe)
- Kümmel ganz oder gemahlen (1 Tl oder mehr)
Wenn man die Fleckerl selbst macht:
- 2 Eier Größe M
- 200 g Mehl Typo 00
- 2 EL Olivenöl
Zubereitung:
Das Kraut in etwa 1cm große Quadrate schneiden, oder wenn ihr so einen heiklen Pimpf wie Mr. Bee zu Hause habt, dann hobelt ihr das Kraut einfach ganz dünn. In eine Schüssel geben und ordentlich salzen. Nach ein paar Minuten kneten, damit es weich wird. Die austretende Flüssigkeit abgießen. Ich mach es gleich im Sieb, dann muss ich nix abgießen. Ich Faulsack.
Für die selbst gemachten Fleckerl:
Für den Teig alle Zutaten verrühren und ordentlich kneten. Ich habe den Teig per Hand geknetet. Sollte man mind. 5 Minuten machen. Danach in Frischhaltefolie wickeln und für 1 Stunde in den Kühlschrank verfrachten.
Für die Kraufleckerl:
Den Zwiebel klein schneiden und in reichlich Öl goldbraun anbraten. Zucker hinzufügen und alles relativ dunkel karamellisieren lassen. (Damit meine ich aber nicht dunkel dunkelbraun bis schwarz). Wer mag kann es klassischerweise auch umgekehrt machen. Zuerst Zucker und wenn dieser karamellisiert ist, den Zwiebel hinzu und kurz bräunen. Danach den Paprika dazu geben und kurz mitrösten lassen. (Wirklich nur kurz, sonst wird er bitter!)
Das Kraut in den Topf geben, einmal umrühren, anschließend etwas Suppe oder Wasser dazu geben, salzen, pfeffern und kernig dünsten. (dauert ungefähr 30 Minuten).
Nachdem das Kraut schön bissfest, allerdings weich ist, noch etwas frisch gemahlenen Kümmel – den ich lieber mag als diese Kümmelkörner, die eh nur in den Zähnen stecken bleiben – drüber streuen und durchrühren.
Wenn man die Fleckel nicht selbst macht – kann man sie in der Zwischenzeit in reichlich Salzwasser kernig kochen, abseihen und in kaltem Wasser schwemmen. Abtropfen lassen, damit man dann das Kraut nicht verwässert.
Für die selbst gemachten Fleckerl:
Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, dritteln und durch die Nudelmaschine jagen. Bis zur Stufe 8 bzw. 9. Die dünne Nudelplatte in Trapeze schneiden. Nachdem ich etwas in Eile war, waren sie nicht akurat, tut aber dem Geschmack absolut keinen Abbruch. In reichlich kochendem Salzwasser für ca. 2-3 Minuten kochen.
Zum Schluss die Fleckerl mit dem Kraut vermengen und genießen! Ich liebe Krautfleckerl.