Wenn der Papa Geburtstag hat gibt´s Topfen. Dieses Jahr hab ich mir eines meiner Lieblingsbücher – “DIE GUTE KÜCHE” von Plachutta – zur Hand genommen und darin geblättert. Beim Durchlesen des Rezepts zur gebackenen Topfentorte hätte ich fast wieder alle Pläne über Bord geworfen und hab gedanklich schon meinen altbekannten Cheesecake zusammengebastelt. Doch dann hat mich doch der Ehrgeiz gepackt. Mürbteig kneten, kalt rasten lassen und dann die Topfenmasse rühren und alles bei niedriger Temperatur backen. Ufff. Wer sich das Original-Rezept durchliest schreckt sich spätestens beim 2ten Satz. Tortenaußenrand mit Eidotter bestreichen (wo außen??, wenn doch der Teig in der Tortenform festgepresst wird??!! Dann einen 7cm breiten Papierstreifen um die Form winden, um ein Auslaufen der Masse zu verhindern. Das heißt sonst PUTZEN, PUTZEN, PUTZEN. Weil wenns schon beim Profi ausläuft, was passiert dann wohl bei mir? Das wollte ich mir auf jeden Fall anschauen und habe gar nichts abgedeckt. Ich kann Entwarnung geben. Es geht alles super einfach und die Torte war in Windeseile fertig! Und Ausgelaufen ist auch null, nix, niente. Das Ergebnis war einfach fluffig, flaumig, himmlisch! Ein MUSS für alle Topfentortenliebhaber!
Zubereitungszeit: 2 Stunden (Backdauer: 70 Minuten)
Zutaten für eine große Torte:
Mürbteig:
- 250 g Mehl
- 100 g Staubzucker
- 115 g Butter
- 1 Ei
- 1/2 El Vanillezucker
- Schale 1/4 Zitrone (gerieben)
- eine Prise Salz
Topfenmasse:
- 3/4 kg Topfen, 10% (passiert)
- 225 g Butter
- 125 g Staubzucker
- 100 g Kristallzucker
- 60 g Stärkemehl (ich nehme Maizena)
- 8 Eidotter
- 8 Eiklar
- Salz
- Zitronenschale, gerieben
- 1 EL Vanillezucker
- Staubzucker zum Bestreuen
Für den Mürbteig:
Alle Zutaten in einer großen Rührschüssel rasch verkneten. Da der Teig sehr wärmeempfindlich ist, bitte nicht lange bearbeiten! (er könnte sonst die Bindung verlieren)
Den Teig eine 3/4 Stunde im Kühlschrank rasten lassen.
Mürbteig 3mm dick ausrollen (am Besten auf bemehlter Unterfläche) und in der Größe der Torte ausschneiden. Ich nehme dazu die Tortenform als Schablone. Den Tortenformboden mit dem Teig auskleiden. Den Innenrand der Form mit Wasser bestreichen (keine Ahnung warum, aber ich hab´s mal gemacht). Wie sagt man so schön: Hilft´s nix so schad´s nix. Den Rand mit Teig auskleiden und mit dem Boden verbinden. Ich hab nur die Hälfte der Tortenwand mit Teig bedeckt. Das reicht auch! Jetzt würde diese kryptische Beschreibung kommen: Tortenaußenrand mit Eidotter bestreichen, einen etwa 7cm breiten Papierstreifen um die Form winden, um ein Auslaufen der Masse zu verhinden. Das hab ich alles ausgelassen. UND – nix passiert. Die Torte ist perfekt geworden!
Das Folgende MUSS man allerdings alles befolgen! Handwarme Butter mit Staubzucker, Vanillezucker und Zitronenschale schaumig schlagen. Eidotter Topfen und Stärkemehl beigeben und alles gut verrühren. Eiklar, Kristallzucker und Salz zu festem Schnee schlagen (das mache ich meistens gleich zu Beginn, weil ich keine 2 Paar Schneebesen haben – und Eiklar nur steif wird, wenn der Besen fettfrei ist!) Alles unter die Topfenmasse heben. Die Masse in die Tortenform füllen und im vorgeheizten Backrohr vorsichtig backen. Die Betonung liegt auf vorsichtig. Wenn man Topfen zu heiß bäckt, dann neigt er dazu trocken zu werden und zu reissen!! Das gibt unschöne Krater! Die Temperatur darf daher 160 °C nicht überschreiten! Nach 40 Min. Backzeit die bereits schön gebackene Torte mit Alufolie oder Backpapier abdecken und bei eingehängter Backofentüre fertig backen (ich zwicke hier immer eine Metallfleischzange zwischen Backofen und Backofentüre damit ein schöner Spalt entsteht. Etwa 10 Minuten vor Ende abdecken, damit die Torte auch noch leicht braune Farbe bekommt. Die fertig gebackene Torte erkalten lassen!! Erst dann aus der Form nehmen und mit Staubzucker bestreuen!
Ich habe als Deko noch Heidelbeeren verwendet, da die perfekt zu Topfen passen!
Wer sich den Boden der Torte erleichtern will, kann auch Butterkekse, Kristallzucker & Butter vermischen (wie beim Cheesecake!). Masse aber für diese Torte mindestens Mal 2-3 nehmen, je nachdem ob man nur den Boden oder auch den Rand etwas bedeckt haben will! Dann erspart man sich das Anrühren und Rasten lassen des Mürbteigs. Was aber auch keine Hexerei ist. Aber auch beim Butterkeksboden heißt es die Tortenform mit dem Boden kurz kühlen lassen. (ich stelle sie dazu so lange ins Tiefkühlfach bis ich die übrige Masse zusammengerührt habe). Damit beginnt er erst etwas später zu backen und es besteht keine Gefahr, dass er zu dunkel wird.
Liebe Bine, habe heute deine Topfentorte nach Plachutta (halbe Masse, 18cm) gemacht, danke für dieses tolle Rezept, ist super geworden. Mein Mann ist sehr begeistert, ich natürlich auch. Dankeschön !
Hallo liebe Marianne, das freut mich riesig!! lg, Bine
Hallo! Erstmal danke für die vielen tollen Rezepte! Ich habe schon viel nachgemacht und das meiste ist toll geglückt. Nun zu meiner Frage: kann man diese Torte auch ohne Boden backen? Danke schonmal für sie Antwort!
Liebe Mira, entschuldige vielmals, hab den Kommentar erst heute gesehen. Ohne Boden müsstest du eine komplett dichte Form nehmen, dann geht es! Lg, Bine
Liebe Mira, entschuldige vielmals, hab deinen Kommentar erst heute gesehen. Es würde schon gehen, wenn Du eine komplett dichte Form nimmst. Allerdings wird es schwer sein, die Masse dann aus der Form zu bekommen.. man kann aber auch einen schnellen Keksboden machen. Butterkekse zerbröseln und mit etwas Butter abmischen, wie bei meinem Cheesecke. Lg, Bine
Ich hab mich damals nicht getraut und auf fertigen Mürbteig zurückgegriffen (Schande über mich 😉 ) ich stehe mit Mürbteig irgendwie auf Kriegsfuß. Heute werde ich’s aber wieder mal riskieren.