Seit Wochen hab ich Lust auf Kürbisgnocchi. Gestern standen sie dann endlich am Plan. Nachdem Dominic Thiem gestern um den Einzug ins Halbfinale der French Open kämpfte, dachte ich – ich steig um 17 Uhr nach getaner Arbeit dann im 3. Satz ein und kann noch ein wenig zuschauen, bevor ich mit meinen Gnocchi für´s Abendessen beginne. Gesagt getan, nur Dominic wollte nicht so schnell gewinnen, wie von mir geplant. Es wurde ein Krimi, wo ich in den Pausen in die Küche eilte, um den Kürbis und die Erdäpfel zu schälen, wieder zurück zum Daumendrücken. Ofen aufheizen. Kürbis und Erdäpfel backen, schon wieder ein Break, Rebreak und ein Tiebreak. Es wurde später und später und die Gnocchi wurden in Etappen immer mehr zu Gnocchi, aber weit davon entfernt fertig zu sein. Beim ersten Matchball sah ich mich schon in der Küche das Abendessen fertig machen. Mittlerweile war es nämlich fast 20 Uhr. 4. Satz verloren und Mr. Bee so: “Der Gegner ist schon schwach, das schafft er schon”. Ich bin dann in die Küche gegangen, um angesichts großen Hungers jetzt doch richtig zu kochen. Mr. Bee nebenbei kommentierend, damit ich auch alles mitbekomme. Tja jeder weiß wie der Krimi endete, das Spiel war verloren, die Kürbisgnocchi dafür umso besser. Sogar so gut, dass Mr. Bee einen tollen Wein dazu spendierte.
Zubereitungszeit: 1 Stunde
Zutaten für 4 Personen:
- 600g Kürbis (ich hab den Stangenkürbis – Langer von Neapel genommen)
- 200 g mehlige Erdäpfel
- 2 Eidotter
- 70 g Mehl (+ soviel Mehl, dass die Konsistenz nicht mehr stark klebend ist)
- 60 g Brösel
- 20 g Grieß
- Salz
- Pfeffer
- Muskat
- etwas Maiskeimöl
Sonstige Zutaten:
- Prosciutto (Menge nach Belieben)
- frischer Salbei
- 100 g Butter
- Parmesan
- Kürbiskernöl
- Pinienkerne
Zubereitung:
Den Kürbis und die Erdäpfel schälen, in 1cm dicke Würfel schneiden und bei 200 Grad im vorgeheizten Backrohr auf einem mit Backpapier belegten Backblech (etwas Öl darauf verteilen) nicht zugedeckt backen, bis sie weich sind. (Dauert ca. 30 Minuten)
Danach den Kürbis und die Erdäpfel durch die Erdäpfelpresse pressen (in eine Schüssel) und etwas ausdampfen lassen. Zuerst das Ei, dann den Grieß und die Brösel untermengen und anschließend das Mehl. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Aus der Schüssel nehmen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer dünnen Rolle formen. Wenn der Teig zu sehr klebt einfach etwas mehr Mehl einarbeiten. Aber nicht zu viel, der Teig kann innen schon noch etwas pickiger sein. Es reicht wenn ihr die abgestochenen Stücke dann etwas in Mehl wendet.
Von der Rolle kleine Stücke abstechen zu einer Kugel formen und über einen Gabelrücken rollen. Dabei wird die Kugel zu einem Würmchen mit Rillen.
Einen großen Topf mit gesalzenem Wasser zum Kochen bringen. Die Gnocchi in kleineren Portionen einlegen und solange schwach wallend kochen bis sie an der Oberfläche schwimmen. Danach Abseihen. Das dauert maximal 3-5 Minuten bis sie fertig sind.
In der Zwischenzeit Pinienkerne in einer Pfanne rösten.
In einer zweiten Pfanne Butter schmelzen und die Salbeiblätter darin knusprig anbraten. Am Ende der Garzeit in Streifen geschnittenen Prosciutto kurz mitrösten (nicht zu lange sonst wird er hart!)
Die Kürbisgnocchi kurz in der Salbeibutter schwenken. Danach auf einem Teller anrichten und mit den Pinienkernen und dem Kürbiskernöl beträufeln. Oben auf noch mit etwas gehobeltem Parmesan garnieren.
Auf die Idee mit den Pinienkernen und dem Kürbiskernöl kam Mr. Bee bei der zweiten Portion. Er meinte, das würde noch den letzten Schliff geben. Und er hatte Recht.
Hab ich heute nachgekocht, sooo lecker !!