Süss und sauer. Das ist meine Devise. Die Harmonie zwischen den beiden muss allerdings perfekt stimmen. Wenn eine der beiden Geschmacksrichtungen die Überhand bekommt, dann ist ein Gericht einfach nicht stimmig. Mit viel Übung bekommt man über die Jahre ein Gefühl dafür, ob man mit etwas Zucker oder Säure ein Gericht in die perfekte Harmonie bekommt. Die süssen Tartelettes mit noch süsserer Baiserhaube schmecken daher auch nur dann richtig gut, wenn nicht auch noch die Füllung super süss ist. Lemon Curd ist daher der perfekte Begleiter. Auf Urlaub in England hab ich sie zum ersten Mal kosten dürfen. Und nicht mehr vergessen. Wie ich also neulich diese Tarteletteförmchen bekommen habe, wurde gleich das schwarze Büchlein gezückt. “LEMON CURD TATELETTES” backen!, steht groß geschrieben zwischen den Seiten. Nachdem ich momentan ein wenig im Stress bin, hab ich mir diesmal das Lemon Curd selbst machen gespart. ABER: Ich lege Euch ans Herz ihn selbst zu machen. Er schmeckt schon noch eine Spur cremiger und besser, wenn er frisch gemacht ist. Bei allen, wo es schnell gehen soll. Der englische Lemon Curd, den man im grünen Supermarkt seines Vertrauens bekommt, ist schon wirklich in Ordnung.
Zubereitungszeit: 40 Min. (1 Stunde Kühlzeit, 35 Min. Backzeit)
Zutaten für 12 Tartelettes:
- 250g glattes Mehl (+ Mehl für die Arbeitsfläche)
- 140 g kalte Butter
- 100 g Kristallzucker
- 1 Prise Salz
- 1 Eidotter
Für die Füllung:
- 1 Glas englischen Lemon Curd
Lemon Curd selbst gemacht:
- 3 Bio-Zitronen,
- 85 g Butter
- 170 g Zucker
- 3 Eier (Größe M)
- 2 Eigelbe
Für die Baiserhaube:
- 100 g Eiklar
60 g Kristallzucker
95 g Staubzucker
Salz
Zubereitung:
Für den Mürbteig, das Mehl auf die Arbeitsfläche sieben, in die Mitte eine Mulde drücken. Zucker, Salz und 1 Eidotter in die Mitte geben. Außen die Butter in kleinen Stücken rund herum verteilen. Von außen nach innen rasch einen geschmeidigen Teig kneten. Nicht zu lang, sonst wird er brandig! Den Teig in eine Frischhaltefolie wickeln und 60 Minuten im Kühlschrank rasten lassen.
Für den Lemon Curd (wenn man Zeit hat ihn selbst zu machen):
Zunächst die Zitronen heiß waschen, trocknen und die Schale grob abreiben. Die Zitronen auspressen und falls zu wenig Saft vorhanden ist mit Wasser auf 150 ml ergänzen. Es sollte jedenfalls 150ml Flüssigkeit vorhanden sein!Die Butter in eine große Schmelzschale geben (wer nur eine kleine hat nimmt hier eine große Metallschüssel) und über dem heißen Wasserbad schmelzen lassen. Zucker, die abgeriebene Zitronenschale und den Zitronensaft zugeben und kräftig unterrühren.Die Buttermischung in Die Eier und die Eigelbe leicht verquirlen und mit dem Schneebesen unter die Buttermischung rühren. Unter ständigem Rühren die Mischung ca. 7 Min. erhitzen, bis sie cremig und leicht dicklich wird. Dabei die Mischung nicht kochen lassen, sonst gerinnt sie!!Danach die Schüssel (bzw. Schmelzschale) in kaltes Wasser stellen und so lange weiter rühren, bis die Eier-Zitronencreme abgekühlt ist. Den Lemon Curd in saubere Einmachgläser mit Schraubdeckel füllen, verschließen und im Kühlschrank aufbewahren. Man sollte ihn dann Innerhalb von 2 Wochen verbrauchen. So lange hält er eh nicht, weil er so gut schmeckt!
Die Silikonförmchen kalt ausspülen (das ist sehr wichtig, damit nix kleben bleibt)!
Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn auswalken und die Förmchen damit füllen.
Den Backofen auf 180°C Umluft vorheizen (oder 200°C Ober-/Unterhitze).
Die Böden für 15 Minuten vorbacken. Den Lemon Curd auf den Boden geben und verteilen.
Für die Baiserhaube:
Eiklar zuerst einmal wirklich steif aufschlagen, dann mit Kristallzucker und Salz aufschlagen bis sich der Zucker komplett aufgelöst hat. Anschließend löffelweise den Staubzucker einmengen, bis die Masse zu glänzen beginnt. Die Masse in einen Spritzsack mit großer Sterntülle geben (ich verwende die Cupcaketülle) und auf den Lemon Curd spritzen.
Tipp: keine allzu frischen Eier verwenden, da sich diese nur cremig aufschlagen lassen!
Im vorgeheizten Backroh bei 230 °C Umluft fertigbacken. Die Spitzen sollten oben braun werden! Gleichzeitig bäckt auch der Boden fertig! Das Überbacken dauert ungefähr 12 Minuten. Bei manchen Backrohren länger. Drum immer ein Auge drauf haben. Es macht nix, wenn man ab und zu mal ins Rohr hineinschaut. Ich hab ganz zum Schluss noch die Grillfunktion für 3 Minuten eingeschaltet damit sie oben ein wenig braun werden.
Nur noch abkühlen lassen, aus den Förmchen nehmen und genießen!
Schaut mal wie schön sich der Lemon Curd unter die Baiserhaube schmiegt und hinaus will.
Das perfekte Dessert für den Ostermontag!